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Tesla-Produkteplanung: So hält Elon Musk seinen Vorsprung - Neue Zürcher Zeitung

Vier Elektrofahrzeuge hat Tesla bereits auf den Markt gebracht, doch nun legt die etablierte Autokonkurrenz im Eiltempo nach. In Kalifornien steht die Planung, um die Spitzenposition zu behaupten, bereits, wenn auch nicht allzu detailliert.

Kaum hat Volkswagen den langerwarteten ersten eigenständigen Stromer, ID.3, lanciert, legt man in Wolfsburg mit dem Elektro-SUV ID.4 nach, und dies bereits zum Jahresende 2020. Andere Autobauer mit grosser Serienerfahrung haben ebenfalls eilends batterieelektrische Fahrzeuge verschiedener Grösse auf den Markt gebracht, allen voran die chinesischen Hersteller, die vorrangig für den heimischen Markt produzieren.

In Japan dominiert nach wie vor das Hybridauto, doch sind die Hersteller hier daran, Nissan den Platz als bester japanischer Elektroautohersteller im internationalen Geschäft streitig zu machen. In Europa sind neben den deutschen auch die französischen und italienischen Autowerke unter Hochdruck mit der Produktion von Batteriefahrzeugen beschäftigt.

Bereits gibt es die Tesla-Modelle S, X, 3 und Y (v. l. n. r.), doch da kommt noch mehr.

Bereits gibt es die Tesla-Modelle S, X, 3 und Y (v. l. n. r.), doch da kommt noch mehr.

PD

Einzig in Nordamerika läuft wenig, wenn man von der emsigen Herstellung bei Tesla absieht. Zwar hat GM nun eine eigene Plattform für Stromer (BEV3) und will noch dieses Jahr einen grossen Elektro-SUV unter dem Modellnamen Hummer herausbringen, dieweil Ford sich anschickt, seinen Mustang Mach-E auch in Europa zu lancieren und für Amerika den Pick-up-Bestseller F-150 zu elektrifizieren.

Doch wenn es um Elektroautos geht, bleibt Tesla weltweit das Mass der Dinge, wie sich nicht zuletzt bei den Verkaufszahlen zeigt. Allein in der Schweiz liegt das Tesla Model 3 mit mehr als 3000 verkauften Einheiten auf Platz drei der meistverkauften Fahrzeugmodelle per Ende des 3. Quartals 2020. Das nächste Elektroauto in der Rangliste ist der Renault Zoe auf Rang 14.

Tesla Model 3 Renault Zoe Hyundai Kona EV BMW i3 Mercedes EQC Tesla Model X Skoda Citigo electric Porsche Taycan Mini Cooper E Nissan Leaf 3072 1916 602 502 385 381 361 335 334 320

Es lohnt sich also weiterhin, den kalifornischen Elektroauto-Pionier besonders im Blick zu behalten. Um sich weiterhin souverän an der Spitze zu halten, ist man im Silicon Valley nicht untätig geblieben. Elon Musks Plan scheint festzustehen, auch wenn der charismatische Tesla-Chef immer wieder für Überraschungen gut und bei den Zeitplänen selten sehr präzis ist.

Was die bestehenden Modelle S, X und 3 betrifft, sind die sonst in der Autoindustrie üblichen Modellüberarbeitungen kaum ein Thema. Äusserlich werden sich der Kompakte, die Limousine und der SUV vorerst nicht verändern, stattdessen stehen immer wieder Software-Updates an, die zur Verbesserung der bestehenden Autos bei den Kunden beitragen. Einzig das Model S soll mit der extra sportlichen Plaid-Version gegen Ende 2021 eine neue Topversion mit besonders sportlichen Fahrleistungen erhalten. So soll die Beschleunigung des Plaid von 0 auf 100 km/h in 2,1 Sekunden möglich sein – das sind fast Formel-1-Werte.

Das Model S Plaid soll in 2,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können.

Das Model S Plaid soll in 2,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können.

PD

Der Kompakt-SUV Model Y, der auf der gleichen Basis wie das Model 3 entsteht, ist in Nordamerika bereits auf dem Markt und soll künftig in der neuen Gigafactory im deutschen Brandenburg gefertigt werden, wenn die ersten Kinderkrankheiten wie wegfliegende Dächer und zerbrechende Panoramascheiben ausgemerzt sind. Nach Elon Musks Einschätzung soll das Model Y dereinst für mehr Verkäufe sorgen als alle bisherigen Tesla-Modelle zusammen.

Der bereits vor drei Jahren erstmals gezeigte Tesla Roadster mit der Leistungsfähigkeit eines Hypersportwagens ist vorläufig zurückgestellt und soll nicht vor 2022 auf den Markt kommen. «Der Roadster ist das Dessert», sagte Musk jüngst. «Erst einmal brauchen wir das Fleisch, die Kartoffeln, das Gemüse und weitere Beilagen.»

Den Roadster stellt Tesla bis 2022 zurück.

Den Roadster stellt Tesla bis 2022 zurück.

PD

Noch vorher soll der futuristisch gestaltete Tesla Cybertruck lanciert werden und Ende 2021 zu den ersten Kunden in Nordamerika gelangen. Wie die Sicherheitsnormen in Europa mit der bestehenden Karosserie eingehalten werden sollen, dürfte die Tesla-Ingenieure noch ein Weilchen beschäftigen. Immerhin gibt es mehr als 500 000 Vorbestellungen für den kantigen Pick-up, wie Musk bestätigt. Offen lässt er allerdings, ob sich das mutige Design noch ändern wird, wenn der Cybertruck nicht den gewünschten Erfolg erzielt.

Zwei weitere Modelle hat Elon Musk ins Auge gefasst. So könnte ein Kompaktauto unterhalb des Model 3 kommen, das vielleicht gar in Deutschland entwickelt würde und etwa 2023 auf den Markt kommen könnte.

Ende November 2019 stellte Tesla sein kommendes Pick-up-Modell namens Cybertruck vor. Es soll ab Ende 2021 zu den amerikanischen Kunden rollen.

Ende November 2019 stellte Tesla sein kommendes Pick-up-Modell namens Cybertruck vor. Es soll ab Ende 2021 zu den amerikanischen Kunden rollen.

PD

Und offenbar hat der von VW angekündigte Elektro-Bulli ID.Buzz den Firmenchef zu einem eigenen Minivan inspiriert. Für Musk sei dies eine Möglichkeit, wie er gegenüber dem amerikanischen Magazin «Automotive News» bekanntgab. Der Tesla-Bulli wäre jedoch erst nach Cybertruck und Roadster ein Thema und würde nur aufgrund seines Designs eingeplant. Doch sieht auch Elon Musk hier die Grenzen des Machbaren: «Kann man einen Minivan bauen, der schön aussieht? Bisher ist es noch niemandem gelungen.»

Mit dem Bau des ersten Tesla-Werkes in Deutschland geht es voran. Die Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg, die auch Giga Berlin und Gigafactory 4 genannt wird, entsteht im märkischen Grünheide, in der Nähe des Grossraums Berlin. Der im ersten Quartal 2020 gestartete Bau soll bis Mitte 2021 fertiggestellt sein. Im Juli 2021 soll die Produktion mit dem Model Y aufgenommen werden, später soll auch das Model 3 dort entstehen. Bis zu 12 000 Beschäftigte sollen nach vollständigem Anlauf im Dreischichtbetrieb in der ersten Ausbaustufe rund 500 000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren.

Tesla-Verkäufe in der Schweiz, nach Modellen

2012–2020

0 2000 4000 6000 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

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